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Befragung unter Fachkräften zum Bildungs- und Teilhabepaket – Land unterstützt die Inanspruchnahme der Leistungen für Familien

Josefine Paul Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

Befragung unter Fachkräften zum Bildungs- und Teilhabepaket – Land unterstützt die Inanspruchnahme der Leistungen für Familien

Das Land Nordrhein-Westfalen setzt sich verstärkt dafür ein, dass die Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes (BuT) bei den Menschen und Familien ankommen, die sie benötigen. Denn eine landesweite Online-Befragung unter 396 Fachkräften – darunter 258 aus Kommunalverwaltungen sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Kitas, Schulen, Jobcentern und weiteren Einrichtungen – hat jetzt gezeigt, dass viele Familien die Zuschüsse nicht in Anspruch nehmen. Sie liefert auch Hinweise, warum das so ist. Hier setzt das Land jetzt an.

16.09.2025

Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes erhalten Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen finanzielle Unterstützung, um am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen zu können. Es unterstützt z. B. bei Schulausflügen, Nachhilfe, Schulmaterial, Mittagessen und Freizeitaktivitäten wie Sport oder Musik.  

Familienministerin Josefine Paul: „Armut stellt das größte Zukunftsrisiko für Kinder und Jugendliche dar. Wir müssen deshalb dafür Sorge tragen, dass alle jungen Menschen in Nordrhein-Westfalen die Chance haben, ihre Potenziale zu entfalten und teilhaben zu können. Deshalb ist es so wichtig, dass die Mittel, die für die Stärkung der Teilhabe von armutsbetroffenen oder -bedrohten Kindern und Jugendlichen vorgesehen sind und ihnen ein gutes und gesundes Aufwachsen ermöglichen sollen, auch bei ihnen ankommen. Gemeinsam mit den örtlichen Akteuren ist es daher mein Ziel, die Inanspruchnahme der Bildungs- und Teilhabeleistungen weiter zu steigern.“

Im Rahmen eines Maßnahmenpakets zur Verbesserung der Inanspruchnahme des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) hat das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration eine landesweite Online-Befragung zur BuT-Umsetzung durchgeführt, um die Datengrundlage zu stärken und gezielte Weiterentwicklungen auf kommunaler und Landesebene zu ermöglichen. 

Das BuT wird aus Bundesmitteln finanziert und vor Ort von den Kommunen und Jobcentern umgesetzt. Allerdings bleiben jedes Jahr Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabe-Paket ungenutzt, obwohl sie Kindern bessere Chancen ermöglichen würden. Mit der Befragung hat das Land nun die Gründe dafür indetifiziert und einen ersten Schritt gemacht, um passgenaue Maßnahmen umzusetzen. 

Ein Ergebnis der landesweiten Online-Befragung war, dass die größten Hürden für Familien oft sprachliche Barrieren, fehlende Informationen über die Leistungen und die teils aufwendige Antragstellung sind. Behörden nennen zudem unvollständige Anträge, fehlende Ressourcen und unzureichende Digitalisierung als zentrale Probleme. Außerdem macht die Befragung deutlich, dass es in vielen Kommunen bereits enge Kooperationsstrukturen, etwa mit Schulen, Kindertageseinrichtungen oder der Schulsozialarbeit gibt. Gleichzeitig zeigt sich beim digitalen Antragsverfahren erheblicher Nachholbedarf. Nur 20 Prozent der Kommunen bieten einen digitalen Antrag.

Um die Inanspruchnahme der BuT-Mittel in Nordrhein-Westfalen zu steigern, setzt das Ministerium jetzt gezielte Maßnahmen um:

  • Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung, u.a. durch Infoveranstaltungen für Kommunen.
  • Mehrsprachige Information und Beratung: Überarbeitete und mehrsprachige Materialien für Familien und Fachkräfte, u.a. auf dem Familienportal NRW und in Print
  • Stärkung des interkommunalen Austauschs: Planung von praxisnahen Workshopformaten, Veröffentlichung von Praxisbeispielen.


Weitere Informationen zum Bildungs- und Teilhabepaket gibt es hier: www.familienportal.nrw/de/bildungs-und-teilhabepaket