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Aufarbeitung der historischen Verfolgung und Ausgrenzung

Aufarbeitung der historischen Verfolgung und Ausgrenzung

Mehr als 50.000 Homosexuelle wurden zwischen 1945 bis 1989 (DDR) und 1994 (Bundesrepublik Deutschland) denunziert, verfolgt und bestraft. Erst dann wurden die §§ 175 StGB und 151 StGB DDR ersatzlos gestrichen. Eine Hotline der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e.V. (BISS) bietet eine individuelle Beratung zu möglichen Entschädigungsansprüchen an.

Rehabilitierung § 175 StGB – Beratung und Aufarbeitung

Mehr als 50.000 Homosexuelle wurden zwischen 1945 bis 1989 (DDR) und 1994 (Bundesrepublik Deutschland) denunziert, verfolgt und bestraft. Erst dann wurden die §§ 175 StGB und 151 StGB DDR ersatzlos gestrichen. Eine Hotline der Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren e.V. (BISS) bietet eine individuelle Beratung zu möglichen Entschädigungsansprüchen an.

Rehabilitierung nach den §§ 175 StGB und 151 StGB-DDR

Wer Beratung zu möglichen Entschädigungsansprüchen und Unterstützung bei Antragsstellung benötigt, kann sich an das Bundesamt für Justiz wenden.


Bundesamt für Justiz
Rehabilitierung
53094 Bonn
Tel.: 0228 99 410-40
Fax: 0228 410-5050

 
Wanderausstellung „Im Namen des Volkes!?- § 175 StGB im Wandel der Zeit“
 
Die Wanderausstellung „Im Namen des Volkes!? – § 175 StGB im Wandel der Zeit“ wurde im Rahmen einer Förderung des Familienministeriums durch das Centrum Schwule Geschichte e.V. Köln (CSG) realisiert. Die Ausstellung skizziert die staatliche Verfolgung von der Spätantike über das Mittelalter, die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Zeit der Bundesrepublik. Es ist ein Streifzug durch die Geschichte, der nachdenklich stimmt.

Über das Centrum Schwule Geschichte in Köln kann die Ausstellung kostenlos gebucht und der umfängliche Katalog zur Ausstellung bezogen werden (https://www.csgkoeln.org/).

Webseite queer-in-nrw-history.de

Einen guten Einblick in das Engagement der Landesregierung zur historischen und ideellen Aufarbeitung der staatlichen Verfolgung und Repression von LSBTIQ* Personen gibt es auf der Seite Queer in History NRW.

Informieren Sie sich hier u.a. über die Dokumentation der Fachtagung „Geschlossene Akten – Offene Wunden“, die Wanderausstellung „Im Namen des Volkes!?  § 175 StGB im Wandel der Zeit“ und den Zeitzeug:innenfilm „Zwischen Lebensglück und Repression – Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans* in Nordrhein-Westfalen“.


Forschungsprojekt zum Sorgerechtsentzug von Müttern mit lesbischen Beziehungen von 1946 bis 2000

Die Diskriminierung lesbischer Frauen war in der jungen Bundesrepublik und damit auch in Nordrhein-Westfalen auf vielfältige Weise allgegenwärtig. 

Im Rahmen eines durch das Familienministerium geförderten Forschungsprojektes wird unter der Leitung von Dr. Kirsten Plötz in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk NRW e.V. untersucht, in welchem Rahmen Familien- und Jugendgerichte in Nordrhein-Westfalen Müttern das Sorgerecht für ihre Kinder entziehen konnten, wenn bekannt war, dass Mütter lesbisch lebten oder im Verdacht standen, lesbisch zu sein. 

Neben der umfassenden Recherche in Archiven haben die Aussagen von Zeitzeug:innen einen hohen Stellenwert. Dies können sowohl betroffene Frauen als auch ihre Kinder, Ehemänner/Väter oder andere Familienmitglieder, Richter:innen, Mitarbeiter:innen der Jugendämter und Justizbehörden sein. 

Im kommenden Jahr sollen die Forschungsarbeiten abgeschlossen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden.