
Kita-Konsens für mehr Stabilität und Verlässlichkeit
Landesregierung, Kommunalverbände, Träger und Kirchen bekräftigen gemeinsamen Weg zur Reform des Kinderbildungsgesetzes
Bei einem Treffen im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration am Freitag, 10. Oktober 2025, haben die Landesregierung und Spitzenvertreter der Kommunalverbände, Träger und Kirchen den gemeinsamen Weg für eine Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) bekräftigt.
Zuvor hatte die Landesregierung in einem mehrmonatigen, intensiven und konstruktiven Prozess des Austauschs gemeinsam mit den Kommunalverbänden, Trägern und Kirchen Maßnahmen für mehr Verlässlichkeit und Stabilität in der Kindertagesbetreuung erarbeitet und in einem Eckpunktepapier vorgelegt.
Das Paket sieht eine umfangreiche Entbürokratisierung und Flexibilisierung, eine mit zusätzlichen mindestens 50 Millionen Euro jährlich unterlegte Personaloffensive und eine dauerhafte Finanzstabilisierung vor. Dafür erhöht das Land die Grundfinanzierung ab 1. August 2027 um jährlich zusätzlich 200 Millionen Euro. Für das am 1. August 2026 beginnende Kita-Jahr werden zusätzlich 200 Mio. Euro pauschal als freiwillige Leistung bereitgestellt. Darüber hinaus stellt das Land insgesamt 1,5 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung.
An dem Austausch in Düsseldorf nahmen neben der Kinder- und Familienministerin Josefine Paul Spitzenvertreter des Städte- und Gemeindebundes, des Landkreistags, des Städtetags, der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche und der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege teil. Das Treffen ist ein wichtiger Meilenstein im Prozess zur Reform des KiBiz. Mit der Reform soll die Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen auf ein neues, stabileres Fundament gestellt werden, das vor allem den Kindern und Eltern mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit bieten soll.
In dem vertrauensvollen Austausch bekräftigten alle Beteiligten, Verantwortung für eine partnerschaftliche Lösung zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Systems zu übernehmen. Die Partner begrüßen insbesondere die im Eckpunktepapier beabsichtigte grundsätzliche Entlastung der Träger und der Mitarbeitenden in den Einrichtungen, etwa durch Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation, angepasste Betreuungszeiten sowie den Abbau von Bürokratie.
Darüber hinaus unterstrichen die Partner, dass insbesondere eine auskömmliche Finanzierung eine Grundvoraussetzung für die qualitative und strukturelle Weiterentwicklung des Betreuungssystems sei. Nur so könne langfristig ein stabiles Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungsangebot für alle Kinder gewährleistet werden. Das Land hatte die Landesmittel in den letzten 15 Jahren bereits enorm erhöht: um rund 4,5 Milliarden Euro von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 5,8 Milliarden in 2025.
Das heute von allen Beteiligten unterzeichnete Eckpunktepapier soll nun in das Gesetzgebungsverfahren überführt werden.
Gruppenfoto (Bilduntertitel)
Foto von links nach rechts: Florian Strecker (Katholisches Büro NRW), Christof Sommer (Hauptgeschäftsführer Städte- und Gemeindebund NRW), Martin Engels (Beauftragter der Evangelischen Kirche bei Landtag und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen), Daniela Schneckenburger (Beigeordnete Städtetag NRW), Ministerin Josefine Paul (MKJFGFI NRW), Hartmut Krabs-Höhler (Vorsitzender Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW), Dr. Kai Zentara (Beigeordneter Landkreistag NRW).