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Girls` and Boys` Academies

Frau Handwerk Säge

Girls` and Boys` Academies

Die Academies setzen ein neues Konzept gendersensibler Berufswahlorientierung um.

Seit Jahren wählen Mädchen und Jungen aus einem begrenzten Spektrum vermeintlich typisch weibliche bzw. männliche Ausbildungsberufe: Frauen haben 2024 in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbildungsverträge im Beruf „Kauffrau für Büromanagement“ abgeschlossen. Damit bleibt dieser Beruf wie im Vorjahr weiter auf Platz 1 der Rangliste – gefolgt von „Zahnmedizinische bzw. Medizinische Fachangestellte“. Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin unangefochten an der Spitze – gefolgt von „Fachinformatiker“ und „Elektroniker“. 

Pressemitteilung:

Kauffrau für Büromanagement und Kfz-Mechatroniker weiter hoch im Kurs
BIBB veröffentlicht Ranglisten der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen
05/2025 | Bonn, 29.01.2025

Doch traditionelles Berufswahlverhalten verbunden mit der Entscheidung für vermeintlich geschlechtstypische Berufe verhindert, dass Jugendliche ihre persönlichen Potentiale in vollem Umfang entfalten können. Damit bleiben häufig vielversprechende berufliche Chancen ungenutzt.

 

Girls‘ Day und Boys‘ Day

Mit dem Girls‘ Day für Mädchen bzw. dem Boys‘ Day für Jungen gibt es bereits den bundesweiten, jährlich stattfindenden Aktionstag zur gendersensiblen Berufsorientierung. An diesem Tag öffnen auch in Nordrhein-Westfalen viele engagierte Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre Türen, um Mädchen und Jungen spannende Einblicke in die Vielfalt von Berufen zu vermitteln.     

 

Girls‘ and Boys‘ Academies

Die Landesinitiative der Girls‘ and Boys‘ Academies stellt eine Weiterentwicklung des Girls‘ Day und Boys‘ Day dar und zielt darauf ab, Mädchen und Jungen über einen längeren Zeitraum Einblicke in vermeintlich geschlechtsuntypische Berufe zu ermöglichen. Die Landesinitiative wird unter anderem von der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit unterstützt sowie in enger Kooperation mit den Kommunen, den Schulen und der Wirtschaft vor Ort durchgeführt.

Das freiwillige Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler in weiterführenden Schulen. Die Girls‘ und Boys‘ Academies finden außerhalb der Schulzeiten im Umfang von 60 Stunden über ein Schuljahr verteilt statt. Mädchen sollen im Rahmen der Academies vor allem Einblicke in die so genannten „MINT-Berufe“ erhalten – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik. Bei Jungen liegt der Fokus auf den „SAHGE-Berufen“ – Soziale Arbeit, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit und Erziehung.

Die an den Girls´ and Boys´ Academies teilnehmenden Kommunen entwickeln in enger Kooperation mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort eigene, auf die Bedingungen in den Kommunen zugeschnittene Angebote. Diese umfassen zum Beispiel berufspraktische Workshops und Projekttage in Unternehmen, überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Einrichtungen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und Fach-/Hochschulen.

In der Pilotphase haben in den Pilotkommunen Blomberg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Gummersbach und Hamm bislang 500 Jugendliche mit Erfolg die Angebote der Girls’ and Boys’ Academies wahrgenommen. In Oberhausen ist eine weitere Girls‘ Academy hinzugekommen.